Die 7 KPIs, die wirklich zählen – und wie du sie sauber misst

Nicht mehr Zahlen – bessere Zahlen. So misst du Wachstum verlässlich mit GA4/GTM + CRM und triffst Entscheidungen statt Schätzungen.

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Management Summary

Viele Teams ertrinken in Metriken und steuern trotzdem „nach Gefühl“. Der Hebel liegt nicht in mehr Daten, sondern in Messqualität: wenige, stabile KPIs, die direkt mit Umsatz verknüpft sind – konsistent erhoben über GA4/GTM, Form-/UTM-Standards und dein CRM.
In diesem Beitrag priorisieren wir 7 KPIs, geben Formeln, Zielwerte-Hinweise, typische Fehlerquellen – und eine 10-Schritte-Checkliste für ein sauberes Setup (inkl. Server-Side-Option).


Die 7 KPIs (Definition, Formel, Praxis)

Hinweis: Formulierungen für B2B/Dienstleistung und E-Commerce; wähle die passenden.

1) Qualified Opportunities pro Woche (QO/W)

  • Warum: Dein North-Star im B2B/Service. Nur Opportunities füllen die Pipeline, nicht „Leads“.

  • Definition: Anzahl Opportunities, die eure Quali-Kriterien erfüllen (z. B. Budget, Need, Authority, Timing) pro Kalenderwoche.

  • Formel: QO/W = #SQO in Woche n

  • Zielbild: Steigend & stabil; Volatilität < 20 % Woche-zu-Woche.

2) Lead-to-Opportunity Conversion (L→O)

  • Warum: Zeigt Qualität von Traffic + Funnel + Nurture.

  • Formel: CR L→O = SQO / Leads

  • Orientierung: B2B 10–25 % (je nach Quali-Hürde), E-Com (High-Ticket) 5–12 %.

3) Opportunity-to-Customer (O→C)

  • Warum: Misst Sales-Effizienz (Pitch, Offer, Fit).

  • Formel: CR O→C = Neukunden / SQO

  • Orientierung: 20–40 % in gut geführten Pipelines.

4) Customer Acquisition Cost (CAC)

  • Warum: Fundament für ROI-Steuerung.

  • Formel:
    CAC = (Paid Media + MarTech + Agentur/Team) / Neukunden

  • Tipp: MarTech/Teamkosten auf Monatsbasis anteilig.

5) Customer Lifetime Value (LTV/CLTV)

  • Warum: Ohne LTV ist CAC wertlos.

  • Formel (vereinfachtes Modell):
    LTV = Durchschnittsmarge pro Kauf × Käufe pro Kunde × Retention-Faktor

  • Orientierung: Ziel: LTV/CAC ≥ 3 (E-Com eher 3–5, B2B variiert stark).

6) Time-to-First-Lead (TtFL)

  • Warum: Frühindikator nach Kampagnenstart.

  • Formel: TtFL = Tage vom Launch bis zum ersten validen Lead

  • Orientierung: < 14 Tage (Search schneller als Social).

7) Repeat/Retention-Rate (E-Com) oder SQL-Rate (B2B)

  • E-Com Repeat: Repeat-Rate = Kunden mit ≥2 Käufen / alle Käufer

  • B2B SQL-Rate: SQL-Rate = SQL / MQL (Sales-Accepted Leads im Verhältnis zu Marketing Leads)

  • Warum: Bindung bzw. Quali-Schärfe sichtbar machen.


Messarchitektur: „Weniger, aber sauber“

A) Event-Standard in GA4/GTM

Definiere wenige, stabile Events + Parameter:

Event Wann feuern? Wichtige Parameter
lead_submit Formular/Quiz gesendet (DoI optional) form_name, lead_type, value
booking Termin gebucht meeting_type, value
pricing_view Preis-/Plan-Seite gesehen plan
case_download Case/Asset geladen asset_id
purchase E-Com Checkout value, currency
signup SaaS Trial/Account plan

Grundsatz: Nur Events, die du entscheidend nutzt. Alles andere raus.

B) UTM- & Form-Hygiene

  • Pflicht: utm_source, utm_medium, utm_campaign, optional utm_content, utm_term.

  • Hidden Fields im Formular: utm_*, gclid, fbclid, landing_page, referrer.

  • Naming-Konvention: klein, - statt _, keine Sonderzeichen.

C) CRM-Mapping (HubSpot/ActiveCampaign/Pipedrive)

  • Objekte/Stufen: Lead/MQL → SQL/SQO → Angebot → Won/Lost.

  • Auto-Stempel: Übergib Form/UTM in CRM-Felder (First-Touch, Last-Touch).

  • Sync: Täglich; Dubletten-Regeln & Lead-Enrichment (optional).

D) Dashboard

  • Kern-Charts: QO/W, CR L→O, O→C, CAC, TtFL, LTV (oder SQL-Rate/Repeat-Rate).

  • Drill-Downs: Kanal, Kampagne, Persona, Landingpage.


Server-Side Tracking: Ja oder nein?

Bringt Vorteile, wenn:

  • Paid-Spend > 8–10k CHF/Monat,

  • striktere Browser/IT-Policies,

  • exakte Attribution kritisch (Multi-Channel, iOS-Share hoch).

Vorteile: stabilere Erfassung, bessere Cookie-Laufzeiten, weniger Ad-Block-Impact.
Nachteile: Setup-Aufwand + laufende Kosten.
Entscheidung: Ab Pro-/ Scale-Niveau sinnvoll; in Core oft optional.


Häufige Fehler (und wie du sie vermeidest)

  • ROAS-Tunnelblick: Ohne LTV/CAC steuerst du am Ziel vorbei.

  • Event-Inflation: 40 Events, aber kein KPI wird besser. → 7–10 reichen.

  • Unsaubere UTM: Groß-/Kleinschreibung, Schreibfehler, fehlende Standards → Datenmüll.

  • CRM ohne Stufenlogik: Keine klare Definition von MQL, SQL/SQO.

  • Kein Data QA: Events feuern doppelt, Parameter fehlen.


10-Schritte-Checkliste für sauberes Messen

  1. KPI-Set fixieren (die 7 oben, inkl. Definitionen).

  2. Event-Plan schreiben (Namen, Trigger, Parameter).

  3. UTM-Standard definieren + Sheet für alle.

  4. Form-Hidden-Fields (UTM, gclid/fbclid, landing_page, referrer).

  5. GTM-Tags bauen & testen (Preview, DebugView in GA4).

  6. CRM-Felder für First/Last-Touch + Stufen (MQL/SQL/SQO).

  7. Goals/Conversions in GA4 markieren (nur die wichtigen).

  8. Dashboard in Looker/Data Studio mit 6–8 Kernkacheln.

  9. QA-Ritual: wöchentlich Datenprüfung (Stichproben, Deduplikation).

  10. Alerting: Slack/E-Mail bei KPI-Drop (z. B. QO/W −30 % WoW).


Mini-Beispielrechnung (B2B)

Angenommen im Monat:

  • Leads: 200

  • SQO: 30 → CR L→O = 30/200 = 15 %

  • Neukunden: 9 → CR O→C = 9/30 = 30 %

  • Spend & Kosten: 25’000 CHF → CAC = 25’000 / 9 = 2’777.78 CHF

  • LTV (Deckungsbeitrag): 10’000 CHF → LTV/CAC ≈ 3.6


Fazit

Wachstum braucht Messqualität, nicht Datenmasse.
Wenn du 7 KPIs konsequent misst, Events/UTM sauber hältst und CRM-Stufen klarziehst, triffst du Entscheidungen, die wirken – vom ersten Lead bis zum Kunden.

Nächste Schritte:

  • KPI-Vorlage für dein Team übernehmen (Definitionen + Formeln).

  • CXS QuickScan starten und dein Mess-Setup prüfen.

  • Oder direkt das CXS Growth System™ ansehen – in 90 Tagen zu einem System, das jede Woche Opportunities liefert.

Gründer & Geschäftsführer

Nicola Schwendimann ist Ihr Experte für skalierbare Customer Excellence Systeme. Mit fundierter Strategie, CRM-Expertise und Prozessautomation schafft er messbare Kundenerlebnisse – und setzt neue Standards für digitale Exzellenz im Mittelstand.

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